
Die neue Regierung muss alles tun, damit die Wirtschaft wieder wächst. Das fordern drei deutsche Top-CEOs von der Politik!
Die Produktivität in Deutschland nimmt ab. Die Arbeitslosigkeit ist auf einem Zehn-Jahres-Hoch! Was braucht Deutschland, um an alte Stärke anzuknüpfen? Und was würden die Chefs deutscher DAX-Unternehmen tun, um unsere Wirtschaft wieder fit zu machen?
Das wollte BILD von den wichtigsten Firmen-Chefs Deutschlands wissen: Ola Källenius (Mercedes-Benz), Christian Sewing (Deutsche Bank) und Roland Busch (Siemens).
Christian Sewing: Keine Gesetze gegen Wachstum mehr!
Sewings Forderung ist eindeutig: „Jede Entscheidung, die im Wirtschaftsministerium getroffen wird, muss langfristig Wachstum unterstützen!“
Heißt: Lähmendes Ordnungsrecht wie Berichtspflichten und Heiz-Gesetz sollen ab jetzt tabu sein.
Wachstum sei vor allem für die Sozialsysteme überlebenswichtig, sagt Sewing: „Wir brauchen im Durchschnitt zwei Prozent Wachstum, um die Rentenversicherung in diesem Land zu sichern. Wir haben das in den letzten zehn Jahren genau einmal erreicht.“
Das müsse sich „ein Wirtschaftsminister immer wieder auf die Fahne schreiben“ und erkennen, „wie wichtig das Wort Wachstum ist“, betont Sewing gegenüber BILD. Ein klarer Auftrag an den Nachfolger von Robert Habeck (55, Grüne) – bzw. an Habeck selbst!
▶︎ „Wir müssen was an den Energiepreisen machen“, klagt Sewing. Es sei zwar langfristig die richtige Richtung, in die Deutschland gehe mit erneuerbaren Energien. „Aber wir müssen für die nächsten vier oder fünf Jahren die Preise wettbewerbsfähig machen.“
Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank AG
Siemens-Chef Roland Busch: „Unsere Wirtschaft, die jetzt an ihr Ende kommt ...“
„Wir müssen eine technologieoffene Entwicklung unserer Wirtschaft anstreben“, fordert Siemens-Chef Roland Busch in BILD. Damit spricht er sich klar gegen Verbote (wie z.B. beim Verbrenner-Motor) aus.
Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG
Busch fordert „eine klare Agenda“ für Investitionen in Schulen und Universitäten, Kommunikation (Glasfasernetz, ultraschnelles Internet) sowie Mobilität (E-Ladesäulen, Straßen und Brücken). Das sei das Rückgrat unserer Wirtschaft, „von der wir annehmen und immer angenommen haben, dass sie funktioniert, aber die jetzt an ihr Ende kommt“, warnt Busch.
Ola Källenius: „Wirtschaft wählt nicht eine Partei“
Jedes Unternehmen, groß oder klein, stehe „jeden einzelnen Tag vor einer Investitionsentscheidung“, erklärt Mercedes-Benz-CEO Ole Källenius. „Wo investiere ich mein Geld?“ Die Wirtschaft „wählt nicht eine Partei“, sondern „Kapital wählt eine risikoadjustierte Rendite“.
Heißt: Was bekomme ich zurück, wenn ich investiere? Welches Risiko habe ich?
Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG
Källenius fordert in BILD: „Jede Entscheidung, die ich treffe als Wirtschaftspolitik, muss sich die Frage stellen: Macht ein neues Gesetz Deutschland attraktiver? Wenn der Test funktioniert, führt das zu mehr Investitionen und mehr Wachstum.“
